Samstag, 29. Mai 2010

Mal was zum Nachdenken

Mal was zum Nachdenken!!



Eines Tages bat eine Lehrerin ihre Schüler, die Namen aller anderen

Schüler in der Klasse auf ein Blatt Papier zu schreiben und ein

wenig Platz neben den Namen zu lassen. Dann sagte sie zu den

Schülern, Sie sollten überlegen, was das Netteste ist, das sie über

jeden ihrer Klassenkameraden sagen können und das sollten sie neben

die Namen schreiben. Es dauerte die Ganze Stunde, bis jeder fertig

war und bevor sie den Klassenraum verließen, gaben sie ihre Blätter
der Lehrerin.

Am Wochenende schrieb die Lehrerin jeden Schüler-Namen auf ein Blatt

Papier und daneben die Liste der netten Bemerkungen, die ihre

Mitschüler über den Einzelnen aufgeschrieben hatten. Am Montag gab

sie jedem Schüler seine oder ihre Liste. Schon nach kurzer Zeit

lächelten alle.

"Wirklich?", hörte man flüstern...

"Ich wusste gar nicht, dass ich irgendjemandem was bedeute!"

und "Ich wusste nicht, dass mich andere so mögen" , waren die

Kommentare.

Niemand erwähnte danach die Listen wieder. Die Lehrerin wusste

nicht, ob die Schüler sie untereinander oder mit ihren Eltern

diskutiert hatten, aber das machte nichts aus. Die Übung hatte

ihren Zweck erfüllt. Die Schüler waren glücklich mit sich und mit den

anderen.

Einige Jahre später war einer der Schüler in Vietnam gefallen und

die Lehrerin ging zum Begräbnis dieses Schülers. Die Kirche war

überfüllt mit vielen Freunden. Einer nach dem anderen, der den

jungen Mann geliebt oder gekannt hatte, ging am Sarg vorbei und

erwies ihm die letzte Ehre. Die Lehrerin ging als letzte und betete

vor dem Sarg. Als sie dort stand, sagte einer der Soldaten, die den

Sarg trugen, zu ihr: "Waren Sie Marks Mathe-Lehrerin?" Sie nickte:

"Ja". Dann sagte er: "Mark hat sehr oft von Ihnen gesprochen." Nach

dem Begräbnis waren die meisten von Marks früheren Schulfreunden

versammelt. Marks Eltern waren auch da und sie warteten offenbar

sehnsüchtig darauf, mit der Lehrerin zu sprechen. "Wir wollen Ihnen

etwas zeigen", sagte der Vater und zog eine Geldbörse aus seiner

Tasche. "Das wurde gefunden, als Mark gefallen ist. Wir dachten,

Sie würden es erkennen." Aus der Geldbörse zog er ein stark
abgenutztes

Blatt, das offensichtlich zusammengeklebt, viele Male gefaltet und

auseinander gefaltet worden war. Die Lehrerin wusste ohne hinzusehen,

dass dies eines der Blätter war, auf denen die netten Dinge standen,

die seine Klassenkameraden über Mark geschrieben hatten.

"Wir möchten Ihnen so sehr dafür danken, dass Sie das gemacht

haben", sagte Marks Mutter. "Wie Sie sehen können, hat Mark das sehr

geschätzt."

Alle früheren Schüler versammelten sich um die Lehrerin. Charlie

lächelte ein bisschen und sagte: "Ich habe meine Liste auch noch.

Sie ist in der obersten Lade in meinem Schreibtisch".

Chucks Frau sagte: "Chuck bat mich, die Liste in unser

Hochzeitsalbum zu kleben."

"Ich habe meine auch noch", sagte Marilyn. "Sie ist in meinem

Tagebuch."

Dann griff Vicki, eine andere Mitschülerin, in ihren Taschenkalender

und zeigte ihre abgegriffene und ausgefranste Liste den anderen.

"Ich trage sie immer bei mir", sagte Vicki und meinte Dann: "Ich

glaube, wir haben alle die Listen aufbewahrt."

Die Lehrerin war so gerührt, dass sie sich setzen musste und weinte.

Sie weinte um Mark und für alle seine Freunde, die ihn nie mehr

sehen würden.

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